Endlich andere Freiwillige!

Meine Erfahrungen bei der Einführungs-Seminarwoche

Bei Freiwilligendiensten – egal ob FSJ oder BFD – stehen einem 25 Seminartage zur Verfügung. Beim ASB kann man innerhalb dieser Tage vier Seminarwochen und fünf einzelne Seminartage absolvieren. Bei der ersten dieser Wochen handelt es sich immer um die Einführungswoche, jeder hat eine politische Woche und eine, bei der man aus mehreren Angeboten wählen kann. Letzteres betrifft ebenfalls die Seminartage.

Ich habe mir von meiner Einführungsseminarwoche sehr viel versprochen. Wie schon erwähnt, kannte ich kaum jemanden in Berlin und habe mich sehr darauf gefreut, mit Leuten, die in der gleichen Situation sind, Zeit zu verbringen und hatte gehofft, unter ihnen sogar einige Freunde finden zu können. In unseren Freiwilligen-Jahrgang sind insgesamt 66 Freiwillige, sodass wir in vier Gruppen aufgeteilt wurden. 
Als ich an meinem ersten Tag der Einführungsseminarwoche das Treppenhaus betrat, hatte ich das Gefühl, gleich arbeiten zu müssen, da in diesem Gebäude ebenfalls mein Büro liegt. Dieses Gefühl ist allerdings schnell verflogen als ich unseren Seminar-Raum betrat.  In einem großen Kreis waren Stühle aufgestellt, von denen schon einige besetzt waren. Nach und nach füllte sich der Raum und der erste Tag startete mit einer Vorstellungrunde, Kennlernspielen und einer Rallye, bei der meine Gruppe hochgradig verlor. Aber das war egal, denn alle hatten Spaß und das zog sich noch durch die weiteren Tage.

Wir haben über unsere Erwartungen und Ziele für unsren Freiwilligendienst geredet, über Ängste, über unsere Rechte und Pflichten, aber auch über allgemeinere Dinge wie Wege der Kommunikation, „Wie baue ich meinen Spaghetti-Turm am besten, damit das Marshmallow möglichst weit oben ist?“ und „Wie blamiere ich mich beim Origami-Basteln am besten?“. Außerdem haben wir weitere Seminarmöglichkeiten besprochen und gewählt und hatten noch einen Erste-Hilfe-Kurs. Die Woche verging wie im Flug und schon beendeten wir sie damit, gemeinsam einen Escape-Room zu besuchen, um wieder ein Signal zu Erde zu bekommen oder aus dem Casino herauszukommen. 

Nach den paar Tagen hatten wir alle das Gefühl, als kannten wir uns schon viel länger. Es war sehr schön, von Menschen umgeben zu sein, die in der gleichen Situation wie man selbst ist. Wir waren nicht einmal alle in einem Alter, aber konnten uns trotzdem über so vieles unterhalten und austauschen, Fragen stellen und uns gegenseitig Tipps geben. Für uns alle war und ist es eine ganz neue und fremde Situation, in der wir uns befinden und das Zusammensein hatte für alle einen riesengroßen Mehrwert.