130 Jahre. Die Zeiten ändern sich. Unsere Hilfe bleibt.

1888 - Die Unfallzahlen in Fabriken, Bergwerken und auf Baustellen waren Ende des 19. Jahrhunderts extrem hoch. Eine adäquate Versorgung der Verunglückten und Verletzten war jedoch meist nicht möglich.

Ein Unfall in Erkner war besonders schwer: Auf dem Gelände der märkischen Eiswerke stürzte eine 40 Meter lange Seitenwand ein und begrub mehrere Arbeiter unter sich. Viele waren schwer verletzt. Arbeiter lagen schreiend unter den Trümmern, Verbandkästen gab es nicht, Kollegen trugen die Schwerverletzten mit ausgehängten Türen in die Sanitätswachen.

130 Jahre ist dieses Unglück her, eines von vielen in der damaligen Zeit. Einer, der damals in Berlin-Erkner dabei war und half, war der Zimmerpolier Gustav Dietrich. Er beschloss etwas zu ändern. Gemeinsam mit fünf weiteren Berliner Zimmermännern begann er Erste-Hilfe-Kurse für Arbeiter durchzuführen: die Geburtsstunde des heutigen Arbeiter-Samariter-Bund.

Der erste "Lehrkursus für Arbeiter über die Erste Hilfe bei Unglücksfällen" fand am 29. November 1888 im Lokal Feuerstein in der Alten Jakobstraße statt. Mehr als 100 Arbeiter nahmen daran teil. Benutzt wurde damals ein Lehrbuch mit Holzstichen, die Unfallsituationen zeigten. So auch der Holzstich von dieser Seite: Nach dem Unfall an einer Holzsäge wird ein Verletzter verbunden.

 

Mittlerweile ist der ASB zu einer modernen Hilfsorganisation der freien Wohlfahrtspflege geworden. In Berlin engagieren sich 1500 Ehrenamtliche für den Arbeiter-Samariter-Bund. Er engagiert sich im gesamten Spektrum des Rettungsdienstes - von der Notfallrettung über den Katastrophenschutz bis zur Ausbildung in Erster Hilfe.

 

Zum Auftakt unseres 125jährigen Jubiläums stellten die Berliner Samariter für die Rubrik Berliner Helden der B.Z. die Geburtsstunde des Arbeiter-Samariter-Bundes in Berlin nach.