Schule aus… und dann?!

Gründe, warum man einen Freiwilligendienst machen sollte

Ich habe ja schon angedeutet, dass ich mich sehr schwer damit getan habe zu entscheiden, was ich nach der Schule machen möchte. Man hat mittlerweile so viele Möglichkeiten, wie soll man da bitte wählen können? Dazu kommt, dass man in der Schule nicht wirklich realitätsnah lernt. Was bringt es mir, wenn ich Texte auf drei verschiedenen Sprachen analysieren kann und berechnen kann, wie viele Fußballfelder auf den Mond passen? Letzteres brauche ich höchstens, wenn ich mal bei Galileo arbeiten möchte. Unter den meisten Studiengängen kann ich mir allerdings nichts vorstellen und kenne wahrscheinlich nur einen Bruchteil der möglichen Ausbildungen.  

Meine Gründe waren also, dass ich nicht wusste, was ich sonst machen sollte, aufgrund der Corona-Pandemie schlecht ins Ausland konnte und trotzdem weit weg wollte. Irgendwie war es dann für mich naheliegend nach Berlin zu ziehen. Erst habe ich überlegt, ein Volontariat oder Praktika zu machen und bin dann auf die Möglichkeit gestoßen, einen Freiwilligendienst zu machen. Ich habe mich also für alle möglichen FSJs und BFDs in so ungefähr jedem Bereich beworben, weil ich mir alles und nichts vorstellen konnte, habe zwei Zusagen bekommen und mich für diese Stelle entschieden. Das klingt jetzt so leicht, war es aber bei weitem nicht. Das Ganze hat Monate gedauert und mich (und meinem Umfeld) sehr viele Nerven gekostet. Aber irgendwie war das auch klar – alle wollen nach Berlin. Und das besonders dann, wenn man schlecht ins Ausland kann.  
Meine jetzige Stelle habe ich erst ziemlich spät gefunden und war ganz überrascht, dass man einen Freiwilligendienst in diesem Bereich machen kann. Ich habe in meiner Schulzeit mal ein Praktikum bei einer Zeitung gemacht, das mir wirklich gut gefallen hat, also war mir schnell klar, dass ich bei diesem Freiwilligendienst nicht nur wertvolle Erfahrungen mit Menschen machen würde - die einem immer etwas bringen - sondern, dass es tatsächlich für meine berufliche Zukunft von Bedeutung sein könnte. Und jetzt im Nachhinein habe ich sogar herausgefunden, dass ich dadurch leichter in einige Studiengänge hereinkomme, die mich im Moment interessieren. Glück gehabt.

Letzteres ist, so wie ich es mitbekommen habe, einer der häufigsten Gründe, warum jemand einen Freiwilligendienst macht. Um leichter ins Studium zu kommen – oft ins Medizinstudium. Dafür bietet es sich an, im Bereich Erste-Hilfe-Ausbildung, Krankentransport oder Rettungsdienst zu arbeiten. Denn so hat man auch direkt praktische Erfahrung, die vielen Studierenden im Medizinstudium zu Anfang fehlen. Bei letzterem profitiert man zudem dadurch, dass man Rettungssanitäter wird und auch noch nach seinem Freiwilligendienst in dieser Position weiterarbeiten kann (und das, ohne dafür bezahlt zu haben). Andere machen einen Freiwilligendienst, um ihr Fachabi zu machen oder sehen es als eine Art Auszeit, was bei mir ja auch irgendwie der Fall ist.

Weitere Gründe können sein, dass man einfach gerne mal einen neuen Bereich ausprobieren möchte. Dabei ist es egal, ob man gerade mit der Schule fertig geworden ist oder schon seit einiger Zeit in einem gewissen Beruf tätig ist oder schon seit einiger Zeit in einem gewissen Beruf tätig ist, der vielleicht einen völligen Gegensatz zu dem Freiwilligendienst darstellt. Es geht aber auch ganz anderes. Eine Freundin von mir ist sich eigentlich schon seit einiger Zeit ziemlich sicher, dass sie später in der Pflege arbeiten möchte. Weil sie aber dachte, dass sie auch gerne mit Kindern zusammenarbeitet, macht sie ihr FSJ in einem Kinderhaus, um wirklich sichergehen zu können, dass ihre spätere Berufswahl die richtige darstellt. Jetzt weiß sie: sie mag keine Kinder. Es ist also egal, warum man einen Freiwilligendienst macht, er bringt einem immer etwas. 

von Elisabeth Ridder