Die Weidergründung nach dem Zweiten Weltkrieg

In Ostdeutschland wurde die Wiedergründung nach 1945 durch die Sowjetunion unterdrückt.

Am 4. April 1950 unterzeichnete der Oberbürgermeister von Groß-Berlin, Prof. Ernst Reuter, die Zulassungsurkunde für den „Arbeiter-Samariter-Bund Groß-Berlin e.V.“ Den Antrag damals hatten Dr. Erwin Forst, Erika Richter, Erwin Krahlisch, Erich Lüthke und Heinrich Püllmann eingereicht. Der Arbeiter-Samariter-Bund Landesverband Berlin e.V. wurde am 17. Januar 1951 gegründet.

Die erste Berliner Vollversammlung fand wenige Tage später im Haus der Arbeiterwohlfahrt in der Möckernstraße statt; sie wies den weiteren Weg. An der praktischen Arbeit in den Kolonnen änderte das wenig. Die Berliner in Erster Hilfe ausbilden – das war die Devise. Der Wasserrettungsdienst erhielt in Saatwinkel das alte Haus und die Boote zurück. Viele neue Gesichter tauchten auf – darunter Alfred und Gabriele Klühs. Mit Elan kümmerten sie sich um den Aufbau der Organisation, so gut, dass auf dem Landeskongress am 7. April 1951 Alfred Klühs zum ersten Vorsitzenden gewählt wurde.

1952 war von zwei markanten Ereignissen geprägt: Ernst Reuter wurde Ehrenpräsident der Berliner Landesorganisation. Die politische Entwicklung jedoch war nicht so erfreulich. Denn jenseits der westlichen Sektorengrenzen machte sich Unmut breit. Tausende von Flüchtlingen strömten nach Berlin (West). Die Zahl kletterte abrupt: 5.000, 10.000, 15.000 pro Monat! All diese Leute mussten betreut werden! Im Jahr 1953 waren es bereits 49.000 Flüchtlinge. Diese Entwicklung steigerte sich noch, als am 17. Juni 1953 in der Ost-Berliner Stalinallee Bauarbeiter zum Streik, zum (blutig endenden) Aufstand gegen die SED-Regierung aufriefen. Insgesamt 24.000 Personen hatte der ASB damals betreut und versorgt.

In Westdeutschland hingegen fand im April 1952 die Neugründung statt. Der Sitz mit neuem Bundeshaus wurde Köln.

Die Deutsche-Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG), die Wasserwacht des Deutschen Roten Kreuzes und der Wasserrettungsdienst des Arbeiter-Samariter-Bundes riefen 1955 eine Arbeitsgemeinschaft ins Leben, um die Wasserrettung des ehrenamtlichen Dienstes in Berlin koordinieren und nach außen hin besser vertreten zu können.

1970 wurde der traditionelle Name "Kolonne" auf Beschluss des ASB-Bundestages zu den Akten gelegt, der „OV“, der Ortsverband ins Leben gerufen. Die Anrede „Genosse“ wurde in „Samariter“ abgewandelt.
 

Wiedervereinigung 1990

Nach der deutschen Wiedervereinigung 1990 erstand der ASB in den neuen Bundesländern neu.

Seit 1994 sind die europäischen Samariter-Organisationen unter der Bezeichnung Samaritan International (SAINT) in einem Dachverband zusammengeschlossen. 

Deutschlandweit gibt es heute 16 Landesverbände und 239 regionale Gliederungen (Regional-, Kreis- und Ortsverbände). Derzeit sind ca. 1,1 Mio. Menschen Mitglied beim ASB. In Berlin wird er regelmäßig von mehr als 55.000 Menschen finanziell unterstützt. Zusätzlich sind mehr als 1.200 Menschen aktiv und ehrenamtlich im ASB Berlin tätig.

Der Arbeiter-Samariter-Bund Landesverband Berlin e.V. ist eine Organisation der freien Wohlfahrtspflege.

In Berlin engagiert sich der ASB von der Erste-Hilfe-Breitenausbildung über den Rettungsdienst, Katastrophenschutz und Sanitätsdienst bei Veranstaltungen bis zur Kinder- und Jugendhilfe in allen Bereichen der Daseinsfürsorge und Wohlfahrtspflege.